Green Island
Die Veranstaltung haben 26 Menschen besucht. Der größte Teil der Menschen war im Alter von
Anfang / Mitte 20 und an der Hochschule Nordhausen eingeschrieben. Mit Außnahme von einem
Menschen waren alle Teilnehmerinnen weiß und ohne gelesenen Migrationshintergrund. Der Einstieg war gestaltet durch eine interaktive Übung, in der die teilnehmenden Menschen dazu aufgefordert wurden ihre Assoziationen zu den EU-Außengrenzen auf eine Karteikarte zu schreiben und die aufgeschriebenen Begriffe im Anschluss mit demder Sitznachbarin zu besprechen. Anschließend erfolgte ein theoretischer Bericht über die politischen Hintergründe der EUAußengrenzen: Wo befinden sich die Grenzen? Welche Strategien und Taktiken werden auf EU politischer Ebene gewählt als Innen-/ Außen- und Flüchtlingspolitik? Außerdem wurden detailliert Informationen zu der Militarisierung der Grenzen gegeben und den aktiven Kollaborationen mit Diktatoren seitens der EU. Dadurch wurde die verstrickte und schwierige Situation deutlich. Nach dem Vortrag, einer Fragerunde und einer Pause wurde die Dikussionsrunde eröffnet, welche sich zu großen Teilen um das Thema der Kriminalisierung von Menschen auf der Flucht handelte. Dabei wurden Beispiele genannt, verbreitete Annahmen zum Ausdruck gebracht und Dinge von verschiedenen Blickpunkten betrachtet, wie zum Beispiel das Thema der Fluchthelferinnen /
Schmugglerinnen / Menschenhändlerinnen.
Daran anschließend gab es einen Impulsvortrag aus der Perspektive einer unterstützen den Person,
die über einen längeren Zeitraum an der EU-Außengrenze in Serbien gearbeitet hat. Darin wurde
deutlich unter welchen Bedingungen und Umständen die Menschen auf der Flucht leben. Ein Fokus
bestand auf dem unzureichenden Zugang zu medizinischer Versorgung. In dem Vortrag wurden die
Menschen auf der Flucht nicht als Opfer dargestellt sondern als aktive Widerstandskämpfer*innen.
Im Anschluss wurden erst Beispiele von Unterstützungsformen vorgestellt die sich an den EUAußengrenzen befinden. Fernen fand eine Diskussionsrunde statt in welcher die Menschen sich
darüber ausgetauscht haben, was sich an dem weit verbreiteten Menschenbild auf geflüchtete
Menschen ändern muss, was dann zu einer sozialpolitischen Veränderung führen kann. Schlagworte
dabei waren: Mut, Resilienz, Respekt, Individualität und Verantwortungsübernahme.
Den letzten Wortbeitrag hielt ein Mensch mit Fluchterfahrung aus Eritrea. Dabei wurden große Tei l
der Flucht erzählt, mit Bildern veranschaulicht und den Zuhördenden sehr nahe gebracht.
Gerade der letzte Inhalt war nicht nur bewegend, sondern hat den Rückmeldungen zufolge für viele
Menschen einen sehr intimen Einblick gegeben.
Anschließend schien die Stimmung der Teilnehmenden anteilig erschöpft, das doch auch sehr viel
Input war, anteilig willig den eigenen Handlungsraum zu nutzen und sich zu engagieren und anteilig
emotional sehr bewegt von den Geschichten. Daraus ergab sich weniger Diskussionsraum als
einzelne verteilte Gespräche in der Green Island. Es bestand die Möglichkeit auf die referierenden
Personen zuzugehen und weitere Fragen oder ähnliches zustellen.
Das Feedback war durchweg positiv und wertschätzend. Gerade über die verschiedenen
Perspektiven auf die „gleiche Sache“ haben sich Menschen gefreut.