Fotografien aus Auschwitz werden häufig in verschiedenen Publikationen genutzt, um teils unterschiedliche Sachverhalte zu illustrieren. Diese Wiederholung geht oftmals mit einer nicht ausreichenden Quellenkritik einher und verstärkt vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Gefühle des Überdrusses und der Langeweile, welche die Vermittlung der Geschichte des nationalsozialistischen Massenmordes seit einigen Jahren erschweren.
In den letzten Jahren wurden Methoden erprobt, Fotos als Quellen zum gemeinsamen historischen Erkenntnisgewinn zu nutzen. Diese Erfahrungen bilden die Grundlagen für dieses Projekt. In einem ersten Schritt werden auf der Basis von Fotoserien aus den Konzentrationslagern Auschwitz und Mittelbau-Dora pädagogische Arbeitsmappen erstellt. Ziel ist es, diese Mappen als feste Bestandteile von Ein- und Mehrtagesprojekten in die außerschulische Bildungsarbeit in der Gedenkstätte einzubinden.
In einem zweiten Schritt ab 2016 sollen die Projektergebnisse in Form einer wissenschaftlich-pädagogischen Handreichung publiziert werden. Hierzu werden die Fotos quellenkritisch und gestalterisch so aufbereitet, dass eine angemessene, den modernen Ansprüchen gerecht werdende pädagogische Nutzung in der Gedenkstättenarbeit wie auch im Schulunterricht erfolgen kann. Die Veröffentlichung kann durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren eigenständig in der Vermittlungsarbeit genutzt werden.