HORIZONT e.V.
Das Projekt wurde im Rahmen der Jugendbeteiligung beantragt, hierbei liegt der Fokus auf der Schaffung von Aneignungsräumen, durch die Übernahmen von gemeinschaftlicher Verantwortung durch die Besucher*innen. Herausforderungen bestanden anfangs in der gemeinschaftlichen Kommunikation, da sich der*die Lauteste durchsetzen wollte. Nach einer Beratungsrunde konnten die Teilnehmenden ich darauf einigen, Entscheidungen durch demokratische Abstimmungen zu treffen, wobei jede*r Ideen mitbringen konnte. Durch diesen Schritt wurden Entscheidungen wie die Einigung zur Gestaltung der Sitzecke oder die Wahl des Mittagessens schneller getroffen und Verantwortungen in der Gruppe verteilt.
Wichtig war es den Besucher*innen eigenverantwortliches Handeln und Organisieren zu ermöglichen, ohne auf das Ergebnis eines Tuns durch die Betreuenden einzuwirken. Bei Fragen oder Problemen wurden die jungen Menschen, durch einen Sozialarbeiter und einen Tischler fachlich begleitet
Ablauf:
Das Projekt wurde im Zeitraum vom 30.07.2018 bis 31.08.2018 durchgeführt. Teilgenommen haben 9 Jugendliche und zwei Betreuende (Sozialarbeiter/Tischler). Die Hauptwirkzeit waren 3 Tage in den Ferien vom 06.08-08.08.2018 jeweils von 9-15 Uhr und am 10.08.2018 wurde abends gemeinsam gegrillt. Die Farbgestaltung der Bänke wurde während der Öffnungszeiten des Freizeittreffs in der Zeit vom 15.08.2018 bis 22.08.2018 durch die Jugendlichen umgesetzt. Die praktische Umsetzung begann am 06.08.2018 um 9 Uhr morgens. Dabei ging es erst einmal darum sich Gedanken zu machen wie die Bänke aussehen sollten, dazu wurden Zeichnungen erstellt und im Nachhinein die Paletten übereinander gelegt, um ein Bild zu erhalten wie die Bänke aussehen würden. Danach wurde begonnen die Paletten auszumessen und in die richtige Größe zu sägen. Mittags wurde gemeinsam Pause gemacht und gegessen. Die Planung für das Mittagessen wurde den Jugendlichen überlassen, dabei wurden sie vom betreuenden Sozialarbeiter unterstützt. Nach dem Mittag wurde angefangen, bereits fertige Elemente abzuschleifen und zu verschrauben. Gegen 15 Uhr wurde gemeinschaftlich aufgeräumt und der Tag beendet.
Am 07.08.2018 ging es am Morgen weiter. Wichtig war uns, alle Teile der Paletten zu nutzen und nicht noch mehr Material zu kaufen. Daher mussten viele Paletten im Ganzen auseinandergenommen werden, um einzelne Bretter weiter verarbeiten zu können. Dabei wurden alle Nägel gezogen und die Bretter geschliffen, um sie danach zu verbauen. Mittags wurde wieder gemeinsam gegessen und Pause gemacht. Während der Bauzeit wurden Ideen gesponnen, damit die Bänke aufgepeppt werden können und raus kamen Armlehnen, sowie Getränkehalter. Am 08.08.2018, war der letzte Projekttag und es ging darum, alle noch fehlenden Elemente miteinander zu verschrauben, Lücken in den Paletten mit Brettern zu verschließen und aus den Reststücken die Armlehnen und Getränkehalter zu bauen. Mittags wurde gemeinsam Pizza gebacken. Das farbliche Konzept wurde von den Jugendlichen selbst ausgesucht und erst nach der Hauptwirkzeit konnten die Malerarbeiten beginnen, da die Farbe verspätet ankam. Als Farbbasis war uns eine umweltfreundliche Alternative zu Lacken wichtig. Wir wählten Farbpigmente, welche mit Distelöl gemischt wurden, aus und konnten die Bänke anmalen. Am 10.08.2018 wurde abends eine Grillparty zur Einweihung der Sitzbänke gefeiert. Dazu waren der Bürgermeister und die Koordinierungsstelle eingeladen, um mit den Teilnehmenden über die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen zu sprechen. Leider haben die geladenen Gäste auf Grund von Terminlichen Schwierigkeiten abgesagt, sodass die Einladung zu einer neuen Gesprächsrunde ausgesprochen werden sollte. Durch das Projekt wurden der Zusammenhalt und die gegenseitige Anerkennung bei einigen Teilnehmenden nachhaltig gestärkt. Bspw. wurden Bedenken von älteren Besucher*innen geäußert:” Warum macht der denn mit, der ist doch noch zu jung?” Nach den drei Tagen wurden die jüngeren für ihren Einsatz und handwerklichen Fähigkeiten durch die Älteren gelobt. Dies hat dazu geführt, dass weitere Ideen für die Gestaltung im Haus und des Außengeländes entstanden sind. Ein Besucher möchte gern eine Bühne bauen, ein anderer will eine Disco mit den Besucher*innen durchführen und eine Besucherin will für die Einrichtung einen Clubrat gründen. Insgesamt hat das Projekt die Mitbestimmung in der Einrichtung und das Engagement der jungen Menschen nachhaltig gefördert und zeigt, dass jede*r sich für die Gemeinschaft einbringen kann.
