Jugendsozialwerk e.V.
Die Vielzahl schwerwiegender globaler Krisen (Klimawandel, Pandemie, Inflation, Krieg; Migration etc.) und die damit einhergehenden Spannungen zwischen Staaten und innerhalb von Staaten fördern rechtspopulistische und rassistische Haltungen.
Dies können wir in Thüringen insbesondere im ländlichen Raum beobachten. Zustimmungswerte zu entsprechenden Parteien und Wahlergebnisse belegen dies. Auch unter jungen Menschen sind entsprechende Einstellungen verbreitet, die oft unreflektiert von Eltern oder der Peergroup übernommenen werden.
Diskriminierung von Randgruppen oder politisch Andersdenkenden sind die Folge. Die Folgen dieser Ausgrenzung für das einzelne Individuum und das gesellschaftliche Klima insgesamt sind den jungen Protagonisten meistens nicht bewusst.
Gleichzeitig richten seelische Verletzungen, ausgelöst durch Ausgrenzung und Diskriminierung, gerade im jungen Alter den größten Schaden an. Die Faktenlage ist dabei relativ eindeutig, wie eine Studie des RKI zum Thema „Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends“ aus dem Jahr 2018 zeigt, demnach sind Kinder und Jugendliche aus Familien mit einem niedrigen sozioökonomischen Status besonders gefährdet psychisch zu erkranken. Aus einem Bericht der Bundes Psychotherapeuten Kammer vom Oktober 2020 zum Thema „Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen“ geht hervor, dass fast die Hälfte aller psychischen Erkrankungen vor dem 19. Lebensjahr entstehen. Zudem müssen diese Personen im Erwachsenenalter mit einem deutlich höheren Risiko einer erneuten psychischen Erkrankung leben.
Wir halten es daher für wichtig, mit jungen Menschen darüber zu diskutieren, welche ethischen Werte eine Gesellschaft braucht um lebenswert für Alle bzw. sogar generell überlebensfähig zu sein.
Dabei werden wir Bezüge zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, den Menschenrechten der UN sowie der Charta der Grundrechte der EU herstellen.
Für diesen Blick über den Tellerrand scheint uns der Einbezug von jungen Menschen aus anderen europäischen Ländern hilfreich. Dieser ist möglich durch eine zeitgleich stattfindende trilaterale Jugendbegegnung innerhalb des Projekts Generation Europe – The Academy (GenE), an der neben Jugendlichen aus dem Landkreis Nordhausen auch junge Menschen aus Kreisau, Polen sowie Teneriffa, Spanien beteiligt sind.
Wir möchten durch das Projekt eine gesteigerte Reflexionsfähigkeit auf Basis der erlernten Werte und Normen erreichen um somit langfristig das Bewusstsein der eigenen Außenwirkung zu fördern.